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GEISTLICHE NOTIZEN "Glaube, Hoffnung und Gemetzel." Nick Cave fand Trost in einer kleinen Dorfkirche. Von Henning Strunk

  • Andacht

„Unser Sohn ist gestorben.“  Der Sänger Nick Cave teilte seine Geschichte des Schmerzes und des Trostes im Kölner Tanzbrunnen mit dem Publikum.  Pfarrer Henning Strunk hat sie im Gottesdienst erzählt und hier aufgeschrieben.

Im vergangenen Sommer war der Rockmusiker Nick Cave im  Kölner Tanzbrunnen zu Gast, um im Rahmen eines Interviews sein aktuelles Buch vorzustellen. In der Veranstaltung sprach er  sehr offen vom Schmerz  über den Tod von zweien seiner Söhne, die innerhalb kurzer Zeit unter tragischen Umständen verstarben.

Er berichtet davon, wie er mit seiner Frau manchmal den Gottesdienst in einer kleinen Dorfkirche  besucht. Bei einem dieser Besuche wird auf das Angebot hingewiesen, in der Nebenkapelle für sich beten zu lassen. „Meine Frau nahm mich bei der Hand und zog mich zu dieser Kapelle. Dort saß eine winzige, uralte Dame. Meine Frau sagte zu ihr: „Unser Sohn ist gestorben“ und fing hemmungslos an zu weinen. Die alte Dame hielt sie fest und betete mit uns. Es war gleichzeitig schmerzhaft und tröstend.“ Während Nick Cave von dieser Erfahrung berichtet, hätte man eine Stecknadel im ausverkauften Tanzbrunnen fallen hören.

In diese Stille hinein sagt Cave: „Wo sonst können wir in unserer säkularen Gesellschaft noch solche Erfahrungen machen ? Wohin sonst können wir uns mit diesen Dingen wenden ?“

Die Erfahrung aus dieser Veranstaltung hat mich berührt und ermutigt – gerade in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen aus der „Kirche“ verabschieden. Vielleicht braucht es heute vermehrt solche Angebote, in denen Menschen für ihren Schmerz, Ängste und auch ihre Freude einen geschützten Raum vorfinden. Ein Raum, der offen ist für die Erfahrung einer Gegenwart, die größer ist als das, was wir uns selbst geben können.

Pfarrer Henning Strunk

 

Vorschau

Martyn Joseph wieder in Schnellenbach

Wir freuen uns sehr, dass der walisische Songwriter Martyn Joseph nun schon zum fünften Mal in Schnellenbach zu Gast sein wird. Der walisische Songwriter ist nun schon seit mehr als vier Jahrzehnten weltweit unterwegs und hat in all den Jahren nichts von seiner musikalischen und lyrischen Kraft verloren. Auch auf seinem neuesten Album „This is what I wanted to say“ finden sich wieder engagierte sozialkritische und spirituelle Songs, die keinen Vergleich mit anderen musikalischen Größen zu scheuen brauchen.

Das Konzert findet am Samstag, den 9. März 2024, um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Schnellenbach statt. Der Eintritt kostet 15 €  (VVK) und 20 € an der Abendkasse.

Da Martyn Joseph 2024 kein weiteres Deutschlandkonzert geplant hat und die Veranstaltung wohl ausverkauft sein wird, empfiehlt es sich, Eintrittskarten im Vorfeld unter marchenning.strunk@~@ekir.de oder im Gemeindebüro vorzubestellen.

www.ekagger.de | jth | Foto: Henning Strunk 

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Der Sänger las aus seinem Buch "Glaube, Hoffnung und Gemetzel"

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Nick Cave im Tanzbrunnen - im Gespräch über sein Buch