„Op Kölsch“ und mit Karnevalsliedern feierte die Evangelische Kirchengemeinde Drabenderhöhe gemeinsam mit dem Karnevalsverein Bielstein e.V. (KVB) am Sonntag vor der letzten Woche der Karnevalsession 2023/2024 einen Karnevalsgottesdienst in der Kirche.
Die Karnevalisten wirkten aktiv beim Gottesdienst mit: sei es bei den Fürbitten, dem Glaubensbekenntnis und auch durch die Darbietungen ihrer jüngsten Tanzgruppe, den „Lollipops“. Die jungen Tänzerinnen und ihr Tanzmajor Lion sind zwischen fünf und zehn Jahre alt und mit viel Spaß beim Tanzen dabei. Zwei Töchter des Bielsteiner Prinzenpaares Volker I. und Jana tanzten auch mit und zudem wohnt die Familie in Drabenderhöhe. Deshalb auch ihr Motto „Uns Hätz schlät höher“.
Heimat es jo nit bloß e woot nur
Pfarrer Gernot Ratajek-Greier, der selbst waschechter Kölner ist, ging in seiner Predigt auf die Geschichte des Karnevals und das Lied „Heimat es“ von den Paveiern ein. Da heißt es „Heimat es jo nit bloß e woot nur. Heimat es, wo du nit abseits stehs.“ (Heimat ist ja nicht nur ein Wort. Heimat ist da, wo du nicht abseits stehst). Am „Fastelovend“ (kölsch für die Karnevalstage im nördlichen Rheinland (Köln und Umgebung)) laufe jeder rum, wie er mag, und keiner sage „Wie siehst du denn aus!?“
Alle Regeln würden wegfallen, die Narren machten sich lustig über die Politik, und die Wiever stürmten die Rathäuser, so Ratajek-Greier. Das verdeutliche, dass die Herren der Welt nur vorläufig seien. „Der Herr ist Jesus Christus“, betonte er. Und so sei „Fastelovend“ ein kleiner Vorgeschmack auf das Reich Gottes. „Wir lieben unseren Nächsten, uns und das Leben. Amen und Alaaf!“.
Jeder Jeck ist anders
Mit den karnevalistischen, kölschen Liedern gestaltete sich der Gottesdienst fröhlich, und zu dem „Halleluja“ von Brings hieß es im Gebet „Himmlischer Vater, jeder Jeck ist anders, das macht unsere Gemeinschaft zu einem bunten Mosaik, unsere Unterschiedlichkeit macht uns aus“.
So saß auch ein Teil der Gottesdienstbesucher an diesem Sonntag bunt verkleidet in den Bänken. Am Schluss hieß es „Kumm loss mer fiere“ (Kommt lasst uns feiern), und alle sangen das Lied der Höhner mit beim Ausmarsch des Karnevalsvereins.
www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V.Marzinski
