Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Zur Unternavigation springen

WALDBRÖL Demo für Demokratie: "Ihr seid die lebendigen Buchstaben"

  • Bildung & öffentliche Verantwortung

"Nie wieder Krieg!", steht in großen weißen Buchstaben auf der Friedensmauer in Waldbröl. Pfarrer Dr. Sándor Molnár nannte dies das Lebensmotto der Waldbröler. "Ihr seid die lebendigen Buchstaben dieser Botschaft. Wir wollen an der Seite des Friedens stehen."

Die Ansprache von Pfarrer Dr. Sándor Molnár im Wortlaut:

Liebe Waldbrölerinnen und liebe Waldbröler!

Wenn ich hier jetzt zu Euch schaue, bin ich auf Euch auch stolz: stolz, Teil Eurer Gemeinschaft zu sein, Teil Eures Mutes zu sein.

Es ist Samstagmittag. Ihr habt auch etwas geplant, wie ihr diesen Tag gut verbringen wolltet. Trotz allem habt ihr Euch Zeit für diese Demonstration genommen.

Wir haben eine eigene Meinung, wir haben ein Lebensmotto. Dieses Motto verstehen die Waldbröler besonders gut: „Nie wieder Krieg”. Es ist auf einer Wand gemalt, aber es wirkt in eurer Seele. Es ist hier wie ein Glaubensbekenntnis. Die weiße Buchstaben auf dem schwarzen Ziegeln kann man schon von vorne sehr gut sehen, wie diese Demo auch. Hier stehen wir heute schwarz auf weiß, hier gibt es eine Stadt, die sich mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt hat. Wir wollen nicht nochmal durch und für einen Extremismus ausgenutzt werden.

Diese Buchstaben erinnern uns an eine Zeit, die wir nie wieder haben wollen, die nie wiederkommen darf.

Ihr seid die lebendigen Buchstaben dieser Botschaft. Wir wollen an der Seite des Friedens stehen.

Nie wieder Krieg!

Wir dürfen nicht vergessen: Krieg bedeutet keine Diskussion und keine Verhandlung. Krieg bedeutet Gewalt. Ein Krieg wird nicht mit Waffen begonnen, sondern in den Herzen. Wo die Herzen zugeschlossen bleiben, kann der Samen des Hasses wachsen. In allen Staatsformen des (linken und rechten) Extremismus  hat uns das 20. Jahrhundert gezeigt, wie gefährlich „Extremismus” sein kann. In dem Wort steht es schon geschrieben, dass ein Extremismus die Grenze des Durchschnittlichen überschreiten wird.

Wir sind hier, weil wir mehr sind, weil wir der Durchschnitt und damit auch die Vielfalt des Durchschnitts sind.

Unter uns gibt es sicher großer Meinungsunterschiede, aber wir sind uns einig: Wir wollen alle Form des Extremismus ablehnen. Wir haben eine große Sehnsucht nach Frieden ebenso hier wie in den Kriegsgebieten, in denen unaussprechliches Leid geschieht.

Nie wieder Extremismus! Die Hass-Reden von alle Seiten sind Treibstoffe des Extremismus. Wir sollen nicht vergessen, dass wir hier kein Problem mit Menschen, die anders denken, haben, sondern mit einer Ideologie, die schlechten Samen auf das Land bringt.

Die tödlichen Ideologien spalten eine Gesellschaft auf in gute und schlechte, nützliche und nutzlose Menschen. Obwohl Menschen nur Menschen sind - und alle eine Würde haben, die in unserem Grundgesetz steht.

Liebe Waldbrölerinnen und Waldbröler! 

 Täglich bin ich dankbar, dass wir hier in Frieden leben dürfen, Solidarität und Liebe erfahren.

Dass dieser Friede nicht bedroht wird, dafür stehen wir ein. Dafür stehen wir zusammen.

Dafür stehen wir auf.

Unsere Gemeinschaft soll gesegnet sein."

 

WALDBRÖL Demo für Demokratie: Rassismus will keinen Dialog. Rede von Bürgermeisterin Larissa Weber 

MEDIENECHO

800 Menschen demonstrieren in Waldbröl für Demokratie und Vielfalt, rundschau-online (OVZ/Oberbergischer Anzeiger), 4.2.

Demonstration für Demokratie. Oberberg aktuell, 31.1.2024

 

www.ekagger.de | jth | Foto: Michael Kupper 

k-2024_02_04_Waldbroel_Demo_.JPG

Dr. Sándor Károly Molnár (li.), Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Waldbröl, sprach bei der Kundgebung auf dem Marktplatz für die christlichen Kirchen. Maik Führing (re.) war für die Freie Evangelische Kirchengemeinde Waldbröl dabei.