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WIEHL Tauffest: von Zinkwannen und Eintrittskarten

  • Kirchenkreis

Die Evangelische Kirchengemeinde Wiehl feierte ein großes Tauffest - diesmal nicht im gleichnamigen Fluss Wiehl, aber an der Wiehl

In den Tagen zuvor steht die Wiese hinter der Wiehler Kirche noch unter Wasser. Die Strömung in der Wiehl ist enorm. Doch die Menschen in der Kirchengemeinde haben in den letzten Monaten lernen müssen, spontan zu sein und zu improvisieren, wenn es um den jeweiligen Ort ihrer Gottesdienste geht. Grund dafür sind die enormen Aktivitäten der Bauleute, die seit langem bereits rings um die Kirche graben, und die somit die Frage, wann, wo und ob überhaupt sonntags ein Zugang zum Gotteshaus möglich ist, stets zu einem interessanten Ratespiel werden lassen.

Doch an diesem Sonntag ist die Wiese trocken und das Wetter schön. Auch so eine Frage, wenn man ein Tauffest unter freiem Himmel in der Wiehl veranstalten möchte. 19 Täuflinge im Alter von zehn Monaten bis zehn Jahren haben sich mit ihren Familien auf die Unwägbarkeiten eines solchen Unternehmens eingelassen. 400 angemeldete Gäste haben sich eingefunden; mit der Kerngemeinde und den Mitarbeitern erhöht sich die Zahl auf fast 500.

Bewegender Moment am rustikalen Taufbecken

Die Strömung im Fluss: geht so. Aber vor allem der Zuweg für Eltern und Paten in die Wiehl gestaltet sich glitschig, rutschig, also gefährlich. Wieder wird improvisiert. Zwei große Zinkwannen werden mit Wiehlwasser gefüllt. Also diesmal Taufe an, aber nicht in der Wiehl. Bewegend ist der persönliche Moment am rustikalen Taufbecken trotzdem. Und der Zehnjährige wird kurzerhand in die Wanne hineingestellt.

Prädikantin Ute Schell und Pfarrer Michael Striss führen durch den Gottesdienst und taufen. Dem voraus gingen ein Infoabend und zahlreiche Taufgespräche in den Familien. In seiner Predigt präsentiert Michael Striss einige Eintrittskarten aus seinem Leben als Konzertbesucher von Soul bis Metal aus den Jahren 1990 bis 2023. Ebenso seine Taufurkunde von 1962.

Eintrittskarten müssen benutzt werden

Auch diese sei eine Eintrittskarte, von Gott selbst überreicht. Eintrittskarten müssten aber benutzt werden. Hingehen sei die Devise, sonst findet die schönste Veranstaltung ohne den Kartenbesitzer statt. Auch die Taufurkunde bleibe dann nur ein Stück Papier und ohne Wert, wenn sich ihr Besitzer nicht irgendwann selbst aufmache. „Die Taufe ist daher das Startsignal für eine lebendige Beziehung mit Gott.“

Später werden 19 Taufkerzen entzündet und alle Taufsprüche nochmals genannt. Musikalisch bereichert wird der Gottesdienst durch das bekannte Musikerehepaar Carola und Eberhard Rink aus Bergneustadt. Sie begleiteten den Gemeindegesang und trugen mit  auch mit ausgewählten eigenen Liedern zu einer geistlichen Atmosphäre beitragen.

Mitglieder des Presbyteriums und des Technikteams sind seit dem Morgen mit den Vorbereitungen auf dem Gelände beschäftigt. Auch Konfirmanden helfen tatkräftig mit. So geht’s. Alles andere muss der Heilige Geist in den Menschen vollbringen.

Den Gottesdienst ansehen können Sie sich auf dem Youtube-Kanal der Kirchengemeinde Wiehl

www.ekagger.de | jth| Text: Michael Striss | Fotos: Kirchengemeinde Wiehl

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Die Taufe ist eine wichtige Eintrittskarte, von Gott selbst überreicht, wie Pfarrer Michael Striss formulierte. "Die Taufe ist das Startsignal für eine lebendige Beziehung mit Gott."

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Ute Schell und Michael Striss tauften 19 Täuflingen - zwischen zehn Monaten und zehn Jahren

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Die Zinkbadewanne wurde zum Taufbecken

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Carola und Eberhard Rink aus Bergneustadt gestalteten den Gottesdienst musikalisch

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