Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Zur Unternavigation springen

TELEFONSEELSORGE Welttag zur Suizidprävention am 10.9. - TelefonSeelsorge sucht neue Mitarbeitende

  • Diakonie

Weltweit werden am Sonntagabend Kerzen in die Fenster gestellt, um Menschen zu gedenken, die durch Suizid gestorben sind. Die TelefonSeelsorge Oberberg erinnert an die Kernbotschaft der TS-Arbeit: Gottes Liebe umschließt alle Menschen in Not

 „Aktiv werden und Hoffnung schaffen“ ist das Motto des Welttags der Suizidprävention, der seit zwanzig Jahren weltweit am 10. September auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stattfindet. Dieser Tag erinnert an die jährlich mehr als 9000 Menschen in Deutschland, die sich aus großer Not das Leben nehmen.

"Immer wieder rufen Angehörige bei uns an, die einen Menschen durch einen Suizid verloren haben", sagt Arno Molter, Leiter der TelefonSeelsorge Oberberg. Oftmals finden sie auch nach Jahren keine Antworten auf offene Fragen. "In unserer christlich fundierten Arbeit ist es wichtig zu signalisieren, dass Gottes Liebe alle Menschen in Not umschließt", sagt Arno Molter, "natürlich auch, wenn am Ende des Lebens ein Suizid stand."

Viele Anrufer haben ganz akute Sorge um einen Angehörigen, der suizidal sein könnte. Eine Mitarbeiterin der Telefonseelsorge schildert: "Da ist bei den Anrufern eine große Angst und Hilflosigkeit. Sie fragen: Was kann ich machen? Sie haben ein Gespür, dass da etwas ist, weil ihre Angehörigen Andeutungen machen oder sich zurückziehen. Sie trauen sich aber nicht, das anzusprechen." Sie rät dazu, nicht zu schweigen, sondern die Angst, jemand könnte den Wunsch haben, sich das Leben zu nehmen, konkret anzusprechen. "Traut Euch zu reden."

"Wir bieten Raum"

Menschen mit akuten Suizidgedanken könnten keinerlei Lösung ihrer Krise sehen, berichtet die Mitarbeiterin. Sie wüssten nicht, wie sie aus ihrer Situation herauskommen könnten. Sie wollen die Situation einfach nur beenden. In solchen Suizidgesprächen helfe es, sich innerlich an die Seite des Anrufers zu setzen: "Was ist los mit Dir? Hier kannst Du Dich aussprechen, ich höre Dir zu. Ich sehe Deine Not. Ich verstehe Dich." Oftmals könnten oder wollten die Anrufenden ihre Gedanken nirgends sonst aussprechen. "Wir versuchen, die Anrufenden aus der Schwere herauszuholen, in dem wir den Gedanken Raum geben."

Arno Molter: "Manchmal scheint Hilfe weit weg zu sein. Es scheint so zu sein, dass wir nichts tun können. Aber manchmal ist Hilfe auch nah, zumindest ein Zuhörer oder eine Zuhörerin unter der Nummer der Telefonseelsorge: 0800 111 0 111."

Die Telefonseelsorge hat ihren Ursprung in der Suizidprävention. Allein in Deutschland hat die Telefonseelsorge mehr als 7000 ehrenamtlich Mitarbeitende. „Gebraucht würden noch viel mehr Ehrenamtliche", sagt Arno Molter, "da die Menge der Anrufe auch bei uns in der Telefonseelsorge Oberberg ein Maß angenommen haben, das vor 20 Jahren noch nicht vorstellbar war."

In der Oberbergischen TelefonSeelsorge werden für den neuen Ausbildungsgang noch weitere Bewerberinnen und Bewerber gesucht. Wünschenswert sei ein Team von 50 Mitarbeitenden, sagt Arno Molter, zurzeit sind es 39. Die Ausbildung wird im Januar 2024 beginnen und im Oktober 2024 abgeschlossen sein. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich bis Ende September melden bei: 

Ev. Telefonseelsorge Oberberg
Arno Molter, Postfach 310381, 51618 Gummersbach
Tel.: 02261 / 2302747 (Leitung) oder 02261 / 3057762 (Sekretariat)
E-Mail:
telefonseelsorge-oberberg@~@ekir.de

www.telefonseelsorge-oberberg.de

Die Evangelische TelefonSeelsorge Oberberg ist eine diakonische Einrichtung des Kirchenkreises An der Agger.

 

www.ekagger.de | jth | Foto: Kirchenkreis An der Agger/J.Thies 

2023_09_07_Arno_Molter_TS_Suizidprävention.jpg

Arno Molter ist Leiter der TelefonSeelsorge Oberberg mit 39 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Wünschenswert, sagt er, seien 50. Wer mitarbeiten möchte, kann in der Ausbildung viel über sich selbst erfahren und dabei lernen, Menschen in Krisen hilfreich beizustehen