Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Zur Unternavigation springen

PRESBYTERIUMSWAHLEN Einführungen am 10. und 17. März

  • Kirchenkreis

Presbyterien starten in eine neue vierjährige Amtszeit - in der Kirchengemeinde Denklingen wurde erstmals auch online gewählt

In der Evangelischen Kirche im Rheinland haben gut 45.000 Frauen und Männer bei der Presbyteriumswahl ihre Stimme abgegeben. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung lag bei 10,7 Prozent und damit 1,2 Prozentpunkte höher als bei der vorangegangenen Wahl 2020. Mehr als 420.000 Wahlberechtigte im Rheinland waren aufgerufen, die Leitungsgremien ihrer Kirchengemeinden für die nächsten vier Jahre neu zu besetzen. Insgesamt wurden 5749 Presbyteriumsmitglieder erstmals oder wieder gewählt, darunter 640 Mitarbeitende als Mitarbeiterpresbyter.

Nicht in allen der 605 rheinischen Gemeinden konnte im Sinne einer Auswahl gewählt werden. In rund 80 Prozent der Gemeinden entsprach die Zahl der Kandidierenden den Plätzen im Presbyterium oder lag darunter. In diesen Fällen gelten die Kandidierenden gemäß dem Presbyteriumswahlgesetz als gewählt, wenn der Kreissynodalvorstand den Wahltermin nicht verschiebt.

Viele neue Presbyterinnen und Presbyter auch ohne echte Wahl 

Im Kirchenkreis An der Agger mit seinen 22 Kirchengemeinden fand nur in der Kirchengemeinde Denklingen eine echte Wahl statt. Hier gab es elf Kandidatinnen und Kandidaten für die acht Plätze im Presbyterium. Die Wahlbeteiligung lag bei 13 Prozent und somit über der durchschnittlichen Wahlbeteiligung.

In den anderen 21 Kirchengemeinden überstieg die Zahl der Kandidierenden nicht die Zahl der Plätze im Presbyterium, so dass keine Wahlen stattfanden. Auch ohne Wahl gibt es jedoch eine  Vielzahl von neuen Presbyterinnen und Presbytern in den Gemeinden, die sich erstmals zur Wahl gestellt hatten. Die Einführungen der neuen Presbyterien sind je nach Gemeinde am 10. oder am 17. März. Laut Wahlgesetz konnten sich die rheinischen Gemeinden einen der beiden Termine aussuchen.  

Im Kirchenkreis An der Agger haben vier Kirchengemeinden schon früh eine Wahlverschiebung beantragt, weil sie sich wegen anstehender Fusionen erst neu zusammenfinden und sortieren müssen: die Kirchengemeinden Lieberhausen und Bergneustadt, die seit Jahresbeginn die neue Impulskirchengemeinde Lieberhausen-Bergneustadt bilden, und die Kirchengemeinden Wipperfürth und Klaswipper, die zum 1.1.2025 fusionieren wollen.

Erstmalige digitale Wahl war in Denklingen ein Erfolg

Die Wählerinnen und Wähler konnten auf drei verschiedene Arten wählen: Erstmals hatten die rheinischen Kirchengemeinden in diesem Jahr die Möglichkeit, ein Online-Wahlverfahren anzubieten. Allein dieses Angebot erzielte eine Wahlbeteiligung von 6,4 Prozent, wurde also von mehr als der Hälfte der wählenden Gemeindemitglieder genutzt.

In Denklingen wählte die deutliche Mehrheit digital. „Die digitale Wahl war ein Erfolg“, bestätigt Pfarrer Stefan Fritsch. „Wir haben das neue Tool ausprobiert und das hat sofort über 50 Prozent der Resonanz erzeugt. “  170 Wahlberechtigte gaben in Denklingen ab dem 22. Januar online ihre Stimme ab; die Zugangsdaten standen schon in den Wahlbenachrichtigungen. Auch per Briefwahl wählten einige Denklinger.

Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Stimme geben“

Die Wahlen im Gemeindehaus nach dem Gottesdienst will die Gemeinde aber auch nicht missen. Hier habe es bis um 17 Uhr am Nachmittag viele gute Begegnungen und Gespräche gegeben. Die meisten Stimmen bekam die jüngste Kandidatin: Isabell Erdmann aus Brüchermühle ist 25 Jahre alt. Die Erzieherin leitet die Offene Ganztagsschule (OGS) der Grundschule Hunsheim. Seit Mai 2022 ist sie als Jugendpresbyterin aktiv. „Als Presbyterin möchte ich den Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Stimme geben. Mit ihnen gemeinsam möchte ich einen Ort schaffe, an dem sie sich wohlfühlen und sich einbringen können.“

"Presbyterial-synodale Ordnung ist ein wertvoller Schatz"

Die ehrenamtlichen Presbyter spielen in der presbyterial-synodalen Struktur der evangelischen Kirche eine wichtige Rolle. Nicht nur in den Gemeinden, sondern auch in der Kreissynode, dem obersten Entscheidungsgremium des Kirchenkreises, bestimmen sie den Weg des Kirchenkreises und seine Finanzen. Zum Beispiel sind im Kirchensteuerverteilungsausschuss alle Kirchengemeinden vertreten, die so gemeinsam über die Richtung des Kirchenkreises entscheiden. „Wir haben so viele Gemeindeglieder, die bei uns mitbestimmen, das ist der wertvolle Schatz unserer Kirche“, sagt Superintendent Michael Braun. „Der Reichtum unserer Kirche liegt im presbyterial-synodalen System – und bewährt sich seit mehr als 200 Jahren. Auch wenn es  in diesem Jahr nur eine Wahl gegeben hat, müssen wir doch sehen, wie viele Menschen sich überhaupt in Leitungsfunktionen für ihre Kirche engagieren. Ohne sie würde die Kirche nicht funktionieren.“

Die Ausschüsse des Kirchenkreises funktionieren alle synodal: Sie werden von der Synode bestimmt und legen hier Rechenschaft ab. Die Zahl der Ausschüsse soll durch Zusammenlegungen kleiner werden, hat die Kreissynode beschlossen, damit die Ehrenamtlichen, die in mehreren Ausschüssen sind, weniger Sitzungen haben und effektiver arbeiten können. Wer in der evangelischen Kirche mitarbeiten möchte und perspektivisch bei der Presbyteriumswahl 2028 kandidieren möchte, kann sich an die jeweiligen Pfarrer und Pfarrerinnen vor Ort wenden. Ehrenamtlich Mitarbeitende werden immer gesucht.

 

Stichwort: Presbyteriumswahlen
Die Leitung einer Kirchengemeinde heißt in der Evangelischen Kirche im Rheinland Presbyterium. Ihm gehören neben den Pfarrern oder Pfarrerinnen die gewählten Presbyterinnen und Presbyter an. Diese Amtsbezeichnung leitet sich vom griechischen Wort für „Älteste“ ab. Wählen können alle Gemeindemitglieder, die konfirmiert sind; gewählt werden kann, wer mindestens 18 Jahre alt ist. Die Presbyeriumswahlen finden alle vier Jahre statt.

PRESBYTERIUMSWAHLEN 2024 Fragen und Antworten von Superintendent Michael Braun (23.3.2023) 

www.ekagger.de | jth | Foto: Kirchenkreis An der Agger/J.Thies 

Kirche_Denklingen_2.jpg

"Ja, mit Gottes Hilfe" - In den Gottesdiensten - auch hier in der Denklinger Kirche - werden am 10. oder 17. März die neuen Presbyterinnen und Presbyter feierlich ihr Gelübde ablegen. Die wiedergewählten Presbyter werden an ihr Gelübde erinnert.