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GUMMERSBACH Der Turm der evangelischen Kirche ist fertig saniert. Zeitkapsel enthält Brief an die Nachwelt

  • Kirchenkreis

Mit Bürgermeister Frank Helmenstein und vielen Gästen aus Kirche und Gesellschaft feierte die Kirchengemeinde Gummersbach den Abschluss der Sanierung des Turmhelms.  Die Weltkugel mit Zeitkapsel und der Hahn wurden angebracht.

"Das ist für uns ein Jahrhundertereignis“, sagte Pfarrer Uwe Selbach in der Feierstunde unter freiem Himmel . Die Turmhelmsanierung der evangelischen Kirche in Gummersbach, des "Gummersbacher Doms", ist fertig. Dachdecker Schattschneider vollendete die Sanierung, indem er die Weltkugel und den Hahn auf der Turmspitze am Kreuz anbrachte.

Dazu steckte Pfarrerin Jenny Caiza Andresen oben auf dem Turm eine Zeitkapsel in die Weltkugel. Wenn die Zeitkapsel vielleicht in hundert Jahren geöffnet wird, werden die Menschen darin folgendes finden: Gemeindebriefe aus der Bauzeit, einen Brief von Pfarrer Markus Aust an die Nachwelt und das Buch „Evangelisch in Oberberg“ mit Beschreibungen aller Kirchengemeinden und der Arbeitsbereiche im Kirchenkreis An der Agger. Das Buch wurde ohne Einband eingerollt, damit es in die runde Kapsel passt. 

"Möge es den Glauben sichtbar machen"

Uwe Selbach: "Wir freuen uns, dass wir Kirche und Glauben weithin sichtbar machen können." Er dankte besonders Pfarrer Markus Aust, der das Projekt jahreland vorangebracht habe, und auch Baukirchmeister Frank Voigt für seinen immensen Einsatz. Bürgermeister Frank Helmenstein sagte, die Kirche gehöre zum Leben der Gummersbacher "von der Geburt bis zum Tod." Pfarrerin Jenny Caiza Andresen sprach ein Gebet. "Das Turmkreuz ist wieder an seinem Platz. Möge es den Glauben sichtbar machen."

Pfarrer Markus Aust verlas einen Brief, den er im Namen des Presbyteriums an die "Menschen in der Zukunf" geschrieben hat. 

An die Christen- und Bürgermeinde der Zukunkft

Es ist ein merkwürdiges und zugleich erhebendes Gefühl, an die Menschen, die von heute ausgesehen, in der Zukunft leben werden, zu schreiben. Wenn Sie diese Zeilen lesen, werde ich schon lange nicht mehr leben und – so mein Glaube – durch Christus in die Herrlichkeit Gottes eingegangen sein. Wir, die Christen- und Bürgergemeinde Gummersbach, bitten Sie, wann immer Sie diese Zeilen lesen, sich unserer Kirche, dem Haus Gottes in Gummersbach anzunehmen, das in diesem Jahr 2024, in Teilen und Steinen, schon eine über 1000-jährige Geschichte vorzuweisen hat. Wir haben in den Jahren 2018-2024 den Kirchturm für 3,2 Mio. Euro aufwendig saniert, innen und außen, vom Boden bis zur Kirchturmspitze. Das Vermögen haben wir mit dem Verkauf von Immobilien, mit Darlehen, mit einer kleinen Unterstützung vom Land NRW (200.000 €) und einer großen Unterstützung vom Kirchenkreis an der Agger (750.000 €) und einer riesigen Spendenbereitschaft der Gummersbacher (600.000 €) zusammen bekommen. Jetzt wurde festgestellt, dass auch der Dachstuhl, der das Dach des Haupt- und Querschiffes trägt, ziemlich marode ist. Untersuchungen und statische Prüfungen geschehen zurzeit. Wir wissen, offen gestanden, nicht, wie wir das Geld aufbringen sollen, aber mit Gottes Hilfe wird es irgendwie gehen. Wir tun das alles, um das Haus Gottes auch für die nächsten Generationen nutzbar und schön zu hinterlassen, geleitet von dem Psalmwort: „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Psalm 26,8) Vielleicht werden Sie vor ähnlichen oder noch größeren Herausforderungen stehen, wenn Sie diese Zeilen lesen. Dennoch möchten wir Sie ermutigen, nicht aufzuhören, das Haus Gottes zu pflegen und zu erhalten. Möge – solange, bis der Herr wiederkommt – in diesem Haus das Evangelium verkündigt werden, Menschen getauft, konfirmiert, getraut und aus diesem zeitlichen Leben verabschiedet werden. Mögen noch unzählige Konzerte und Gesänge zur Ehre Gottes das Gotteshaus erfüllen. Möge es von Generation zu Generation geehrt und gepflegt werden.

Wir segnen Euch, Ihr, die Ihr zukünftig Verantwortung für das Haus Gottes tragen werdet. Bleibt treu im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung! Jesus Christus spricht: „Ich bin bei Euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28, 20)

Verbum domini manet in aeternum

Gummersbach im Mai 2024

Markus Aust, Pfr., stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums

 

www.ekagger.de | jth | Fotos: Ralf Debus 

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Dachdecker Jan Schattschneider aus Marienheide montiert den Hahn, der vom Kirchturm aus weithin zu Achtsamkeit und Aufrichtigkeit aufruft. Fotos: Ralf Debus

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