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WELTFLÜCHTLINGSTAG Café International in Hunsheim leistet tatkräftig Hilfe

  • Diakonie

Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag - es ist der Tag, der daran erinnert, dass Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Es ist gut, wenn sich vor Ort Menschen um die Angekommenen kümmern - wie in Hunsheim.

Am Tisch im Hunsheimer Gemeindehaus sitzt Michael Koppers und hilft einer jungen Mutter aus Syrien beim Ausfüllen des Fragebogens vor dem Wechsel ihrer Tochter in die fünfte Klasse. "Was liest Ihre Tochter gerade?", "Worauf freut sie sich am meisten in der weiterführenden Schule?", "Was sind Ihre Hobbies?" Er erklärt die Fragen auf Deutsch und Englisch. Gemeinsam kommen sie voran und füllen den Bogen aus. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Annegret Gatz kocht Kaffee und Tee und bietet den Gästen aus der Türkei, aus Guinea, Syrien, Somalia und dem Iran Gebäck an. 

 

Menschen, die donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr ins Flüchtlingscafé der Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe kommen, bringen oft Briefe und Unterlagen mit. Sie suchen und bekommen Hilfe von den ehrenamtlich Mitarbeitenden - soweit es möglich ist. Donnerstag von 16.30 bis 18 Uhr gibt es nach Anmeldung im Gemeindehaus zusätzlich eine offene Sprechstunde. 

 

Martha Torkler, jahrzehntelang Leiterin des Kindergartens Unterm Schirm, ist von Anfang an, seit 2014, bei der Flüchtlingshilfe der Gemeinde dabei. Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand hat sie ein passendes Ehrenamt gesucht und in der Flüchtlingsarbeit der Gemeinde gefunden. "Anfangs waren wir 20 Leute, entstanden ist der Treff 2015 nach dem Runden Tisch der Gemeinde Reichshof." 

 

Sozialarbeiter der Kommune sind beim Flüchtlingscafé dabei

An diesem Donnerstag sind auch Belma Hadzeric und Omar Sabalbal von der Flüchtlingsberatungsstelle des Kirchenkreises An der Agger dabei. Belma Hadzeric berät in einem Nebenraum ein junges Ehepaar, die Frau ist schwanger. Omar Sabalbal, Experte für Verfahrensberatung, unterhält sich auf Französisch mit einer jungen Frau. Regelmäßig einmal im Monat ist er beim Flüchtlingscafé dabei. Die Sozialarbeiter Markus Orbach und Melanie Pütz von der Kommune Reichshof sind auch im Flüchtlingscafé dabei.  

 

Martha Torkler sucht mit ihrem Team die geflüchteten Menschen in ihren Wohnungen auf und lädt zum Treffen ein. Es gibt immer wieder Erfolgsgeschichten von Menschen, die erfolgreich sind in ihrer Arbeit, deren Kinder in den Schulen gut mitkommen, oft werden Freundschaften werden geschlossen. Eine Familie kam 2015 nach Reichshof, 2022 wurden sie anerkannt. Die Tochter hat Abitur gemacht, beide Eltern arbeiten. Eine alleinerziehende Mutter hat eine Ausbildung zur Tagesmutter gemacht, die Kinder gehen in Nümbrecht aufs Gymnasium. Etliche Menschen sind auch wieder zurückgegangen, erzählt Martha Torkler. Sie selbst betreut eine Familie mit einer kleinen Tochter, wenn sie diese im Kindergarten abholt, sagt das Mädchen: "Meine Oma kommt mich abholen."

 

Ein Problem ist die Mobilität im ländlichen Reichshof. Wenn der Sprachkurs abends um 21 Uhr in Waldbröl zu Ende ist, dann wird es schwierig, erzählt Michael Koppers. Beim Flüchtlingscafé gibt es nach dem Abschied um 12 Uhr auch Fahrgemeinschaften. 

 

Deshalb ist es schön, wenn Fahrräder vermittelt werden können und Menschen beim Reparieren der gespendeten Räder helfen. "Da haben wir schon viele, viele WhatsApp-Nachrichten geschrieben und hin und her organisiert." Einige der Geflüchteten haben auch Autos. "Dann helfen sie sich gegenseitig." 

 

Ehrenamtliche Unterstützung bei Arztbesuchen oder bei der Wohnungssuche

Die Flüchtlingsarbeit freut sich über Unterstützung und Aufmerksamkeit und auch immer wieder über tatkräftige Hilfe. Martha Torkler schätzt die verlässliche Unterstützung durch Pfarrer Achim Schneider. "Er ist immer für uns da, wenn wir Hilfe brauchen."

 

Hilfe wird beim Begleiten von Arztbesuchen gebraucht oder beim Vermitteln von Wohnungen. "Im Moment haben wir vier Familien, die dringend eine Wohnung in Reichshof suchen", sagt Martha Torkler. Dann müssen die Besichtigungen organisiert werden. Die Ehrenamtlichen helfen bei den Anträgen auf Möbel. Der Strom muss angemeldet werden und die Mietverträge werden zusammen ausgefüllt. "Wir brauchen immer Hilfe für Besuche, fürs Vorlesen, fürs Begleiten beim Arztbesuch oder auch Hilfe bei Umzügen." Zurzeit betreut das Flüchtlingscafé 107 Menschen, darunter sind sechs alleinerziehende Mütter, meistens sind es Familien. 

 

Im Kleiderladen der Gemeinde können sich die Menschen mit Kleidung und Hausrat versorgen. Der Laden ist gut sortiert und voll. Alles, was hier nicht gebraucht werde, komme später nach Bethel, sagt Martha Torkler. 

 

Kontakt:

www.marienhagen-drespe.de/cafe-international

Martha Torkler, 02296 9999 222

Michael Koppers, 0178 8160030

UNHCR Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen am 20. Juni 

www.ekagger.de | jth | Foto: Kirchenkreis An der Agger/J. Thies 

 

 

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In Reichshof-Hunsheim gibt es eine starkes Engagement für geflüchtete Menschen. Träger der Arbeit ist die Evangelische Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe.