Die Kirche in Waldbröl war proppenvoll, kurz vor Beginn wurden sogar Stehplätze verkauft. Mehr als 400 Besucherinnen und Besucher in jeder der beiden Aufführungen wollten die Rockoper Jesus Christ Superstar unter der Gesamtleitung von Kantor Doo-Jin Park sehen. Sein Konzept mit professioneller Rockband, professionellen Darstellern und Laien ging auf: Minutenlange Standing Ovations gab es jeweils zum Abschluss für die Solisten, die Band, für den Chor des Hollenberg-Gymnasiums und den Phönix-Chor Oberberg, für Marion Willmanns, die Regie und das Vocal-Coaching übernommen hatte, und für Kantor Doo-Jin Park.
Vom ersten Gitarrensolo von "Heaven on their minds" bis zum großen Superstar-Finale war der Spannungsbogen perfekt. Die Waldbröler Version des 1971 uraufgeführten Musicals von Andrew Lloyd Webber war zügig inszeniert, die raschen Bühnenwechsel machten die zweistündige Oper kurzweilig und mitreißend. Die jungen Chorsängerinnen und Sänger des Hollenberg-Gymnasiums ließen sich auf die szenischen Darstellungen ein und brachten mit ihren Auf- und Abtritten viel Schwung in das Geschehen. E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug und Keyboard ersetzen überzeugend ein ganzes Orchester.
Die Solisten Arndt Schumacher als kraftvoller Jesus, Thomas Jakobs als verzweifelter Judas und Anna Sophie Brosig als liebende, starke Maria Magdalena (Mary) waren eine Klasse für sich und nahmen das Publikum mit in die letzten Tag Jesu Christi.
Fast ein Jahr haben die Vorbereitungen für Jesus Christ Superstar gedauert. Pfarrer Thomas Seibel bedankte sich nach der Zugabe bei Doo-Jin Park, dass er diesen Erfolg für die Kirchengemeinde Waldbröl möglich gemacht hat.
Das Geschehen der Rockoper ist nah an den Bibeltexten und lud ein, nochmals die Passionsgeschichte nachzulesen. Die Aufführungen hatten eine großen Anziehungskraft über die Stadt Waldbröl hinaus, weitere Termine würden sich lohnen.
www.ekagger.de | jth | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Thies